Der Meerrettichbaum oder Moringabaum – Moringa oleifera – stammt ursprünglich aus Nordindien, den Ausläufern des Himalayas, breitete sich aber über den Äquatorgürtel sehr stark aus. Er verträgt ein heißes trockenes, aber auch subtropisches und tropisches Klima hervorragend. Im Folgenden wird der Begriff Meerrettichbaum verwendet.
Moringa Baum = Meerrettichbaum
Der Meerrettichbaum verbreitete sich von Indien aus in die Länder Arabiens, Afrikas, Südostasiens. Er wächst auf den karibischen Inseln und in Lateinamerika.
Er wird auch deshalb Meerrettichbaum genannt, weil seine Wurzeln stark nach Meerrettich duften. Während der Kolonialzeit in Indien nutzten die Engländer sie als Meerrettich Ersatz, daher der Name.
Der Meerrettichbaum gehört zu der Familie der Bennusgewächse und ist mit nur einer Gattung und 13 Arten sehr klein. Er gehört zu den Kreuzblütenartigen. Bei den Arten dieser Gattung handelt es sich um laubabwerfende Sträucher oder Bäume, mit knolligen, rübenförmigen Wurzeln. Strauchförmige Arten haben nur wenige Zweige, die in Dürreperioden abtrocknen. Wenn es wieder feucht wird, treiben sie mit schnellem Wuchs wieder aus den Speicherwurzeln aus.
Wer im Netz nach diesem Baum suchen will, sollte wissen, dass auch die Schreibweisen: Moringa-Baum und Moringa Baum üblich sind.
Wie sieht der Meerrettichbaum aus?
Der Meerrettichbaum ist ein schnellwüchsiger Baum. Im ersten Lebensjahr kann er eine Höhe von 5 bis 8 m erreichen. Unter natürlichen Bedingungen wächst er pro Jahr bis zu 8 m in die Höhe, wenn er nicht geschnitten wird. Seine Wurzeln sind verdickt, was ihm ein uriges Aussehen verleiht. Unter bestimmten Bedingungen verdickt sich der Meerrettichbaum flaschenartig und verzweigt sich an der Krone in viele dünnere und etwas hängende Äste. Seine Blätter sind spiralig angeordnet und zwei- bis dreifach gefiedert. Sie haben eine ovale Form und sind nur 1 bis 2 cm lang.
Die Blüten des Meerrettichbaums sind cremefarben und riechen sehr gut – ähnlich wie Veilchen. Seine Früchte sind länglichen Kapseln und Schoten-ähnlich, die bis zu 90 cm lang werden können. Im Englischen nennt man den Meerrettichbaum deshalb auch „drumstick tree“. Wenn sie reif sind, springen sie auf. Sie enthalten Samen – die Frucht – welche in einer Reihe angeordnet sind, gut eingebettet in einem weißen, trockenen Mark.
Der Meerrettichbaum ist relativ anspruchslos – er wird heute noch oft als „Newer dead“ – als nie sterbender Baum – bezeichnet, da er auch in extrem trockenen und heißen Gebieten überlebt. Er gedeiht auf kargen Böden und wenn er gefällt wird, treibt er wieder neu aus. Er bringt sogar während der Trockenperiode Früchte hervor. Er kann leichte Fröste überstehen, aber nur kurzzeitig, da sie länger anhaltend seine knollenartigen Wurzeln schädigen. Allerdings verträgt er stauende Nässe nicht gut, auch nicht kurzzeitig. Das ist bei einer kommerziellen Nutzung des Baumes nachteilig.
Wunderbaum Moringa
Der Name: „Wunderbaum Moringa“ wird tatsächlich in den Herkunftsgebieten verwendet.
Denn jeder Teil des Meerrettichbaumes birgt einen hohen Nutzen. Wurzeln, Blätter, Rinde, Teile der Frucht, die Samen – alles kann verwertet werden.
Die Verwendung in den Ländern, wo der Wunderbaum wächst, reicht von Nahrung, Speiseöl, traditioneller Medizin, natürlichen Pestiziden, häuslichen Putzmitteln, kosmetische Anwendungen, Biotreibstoff bis hin zur Wiederaufbereitung von verschmutztem Wasser. Die Liste scheint fast endlos zu sein.
Eine Eigenschaft fesselt die Wissenschaftler besonders:
Mit den zerstoßenen Moringa Samen lässt sich verschmutztes Wasser reinigen und wieder trinkbar machen, indem die zu Boden gesunkenen gebundenen Agglomeraten abfiltriert werden.
Die bisher entwickelten Verfahren scheinen aussichtsreich für die Zukunft, obwohl hier noch einiges an Forschungsarbeit zu leisten scheint. Sauberes, wiederaufbereitetes Wasser leistet einen wichtigen Beitrag, sehr viel Leben zu retten bei der schon jetzt recht hohen Umweltbelastung.
Meerrettichbaum – Traditionelle Verwendung
Sehen wir uns einige Beispiele an, wie der Wunderbaum Moringa in den Herkunftsländern verwendet wird.
- Seine unreifen dunkelgrünen Früchte werden in kleine Stücke geschnitten, gekocht und als Gemüse gegessen – ähnlich wie Bohnen.
- Ältere Früchte werden von ihrer holzigen Hülle befreit und zu einem Gewürz verarbeitet.
- Blätter werden zu Saft gepresst und als Getränk gereicht. Die dienen zur Vorsorge und Bekämpfung von Mangelerscheinungen.
- Saft-Diäten aus Moringa Blättern werden bei Alterszucker und ernährungsbedingter Anämie verabreicht. Auch Kinder und ältere Menschen, welche chemische Behandlungen schlecht oder gar nicht vertragen, profitieren von der Saft-Diät.
- Die Blätter werden in Indien nur selten als Gemüse gegessen, da der Aufwand der Ernte zu hoch ist. Schneller geht es, sie auszupressen – s. o. Doch sie eignen sich frisch hervorragend als Gemüse oder Salatbeigabe. In Thailand werden die grünen jungen Zweige blanchiert und zu einer würzigen Soße oder Suppe gereicht.
- Selbst Nutztiere werden mit Moringa Blättern gefüttert. Die hohe Nährstoffdichte führt dazu, dass z. B. Rinder eine Gewichtszunahme von 32 % erreichten im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Milchproduktion kann um 40 bis 65 % gesteigert werden!
- Die ausgepressten Samen ergeben ein hervorragendes, das sehr stabil, lange haltbar ist und nicht ranzig wird. Früher wurde es als feines Schmieröl in der Uhrenindustrie verwendet – heute bevorzugt man in diesem Bereich billigere Öle.
- Die Kosmetik nutzt Moringaöl für die Körperpflege, z. B. zur Herstellung von Seifen. Da es so fein und dünnflüssig ist, wird es auch direkt auf die Haut aufgetragen. Es zieht sehr schnell ein, ohne einen Fettfilm zu hinterlassen. So eignet es sich sogar für die Gesichtskosmetik.
- Das Moringaöl hat im Gegensatz zu den Moringa Blättern einen sehr feinen, fast nussigen Geschmack. Es wird für viele Gerichte – gekocht oder roh – fruchtig oder pikant – hergenommen.
- Als Behenöl wird es auch zu Brennzwecken und als Biodiesel verwendet.
Der Meerrettichbaum hat seinen Namen „Moringa Wunderbaum“ mehr als verdient. Einen Moringa Baum bzw. Moringa Pflanze selbst zu ziehen, ist sehr einfach. Dennoch ist es sinnvoll, sich über Aufzucht, Pflege und Standort vorab informieren: Moringa Baum selber ziehen.
Wer seinem grünen Daumen nicht traut, kann sich entweder einen Moringa Baum oder Moringa Pflanze kaufen. Doch Sie brauchen nicht wirklich einen grünen Daumen, um die Pflanze selber zu ziehen. Allerdings benötigen Sie eine gute Bio-Qualität von Moringa Samen. Die Moringa Pflanze hat sehr moderate Ansprüche. Sie braucht im Wesentlichen: Sonne und Wärme.
Moringa Oleifera – Was ist das?
Moringa ist die Kurzbezeichnung von Moringa oleifera, auch Wunderbaum genannt. Es handelt sich um kleinere Sträucher oder Bäume, die vorwiegend in heißen, tropischen und subtropischen Gebieten wachsen.
Seit über 5000 Jahren weiß man dort über ihre positiven Wirkungen auf die Gesundheit und über Anwendungen im medizinischen Bereich Bescheid – insbesondere in der ayurvedischen Medizin.
Leider ist das Wissen in einigen Teilen der Bevölkerung in Vergessenheit geraten, z. B. in Teilen Afrikas, wo langsam begonnen wird, Aufklärungsarbeit zu leisten.
Moringa gehört zu den Superfoods und nimmt unter ihnen eine Spitzenposition ein. Denn es gilt heute als ein Lebensmittel und eine Nahrungsergänzung mit den meisten natürlichen Nährstoffen in einer dichten Konzentration und extrem guten Zusammenspiel.
Der Meerrettichbaum wird deshalb Wunderbaum genannt, weil – wie oben beschrieben – jeder Teil des Baums genutzt werden kann für die unterschiedlichsten Zwecke, die über eine gesunde Ernährung und Heilung von Krankheiten weit hinaus gehen.
In Europa erhältlich ist Moringa in Form von geriebenen oder zu Pulver gemahlenen Blättern, Moringa Samen und Moringaöl, welches aus den Samen gewonnen wird. Frische Blätter in Form von Blattgemüse sind nicht erhältlich. Wenn hier von Moringa oder Moringa oleifera gesprochen wird, sind immer die Blätter des Meerrettichbaums gemeint. Moringaöl und Moringa Samen werden als solche bezeichnet und ihre Anwendungsbereiche bzw. Wirkungen gesondert beschrieben.
Video: Allgemeiner Überblick über Moringa
Moringa: eine Sinfonie der Inhaltsstoffe
Moringa leistet wertvolle Dienste für die Gesundheit. Die Wirkungen von Moringa auf die Gesundheit sind legendär. Es beugt vielen Mangelerscheinungen und Krankheiten vor, die in unserer immer schneller werdenden westlichen Welt fast schon als selbstverständlich angesehen werden. Man könnte fast sagen, dass jeder Teil des Körpers von Moringa profitiert. Erfolgreich wird auch Moringa gegen Krankheiten eingesetzt.
Moringa Pulver, hergestellt aus Blättern des Meerrettichbaums, enthält fast alle Aminosäuren (18 von 20 bekannten Aminosäuren) in einer guten Konzentration und perfektem Aminosäurenprofil. Aus Aminosäuren setzen sich Proteine (Eiweiße) zusammen, die in Moringa reichlich enthalten sind (ca. 22 %-iges pflanzliches Protein). Diese pflanzlichen Proteine können sehr gut vom Körper aufgenommen werden.
Moringa gilt als eine der vitaminreichsten Pflanzen mit einer hohen Konzentration an Antioxidantien (46!), die für unsere Gesundheit und ein langes Leben so wichtig sind. Moringa hat einen hohen Anteil von Omega-Fettsäuren: Omega-9, Omega-3 und Omega-6.
Sie sind essentiell für unseren Körper, d. h. müssen ihm durch Nahrung zugeführt werden. Moringa enthält reichlich Ballaststoffe (30%), viele Mineralien und Spurenelemente. Moringa hat von allen bisher untersuchten Pflanzen die höchste Konzentration an Chlorophyll. Es beinhaltet nicht weniger als 26 entzündungshemmende Substanzen.
Dank der Inhaltsstoffe von Moringa eignet sich die Pflanze für jeden Lebensabschnitt und unterstützt in vielen Situationen, z. B. im Sport, in einem stressigen Alltag, bei Stimmungsschwankungen und fehlendem Antrieb, in der Vorbeugung gegen Mangelerscheinungen und Krankheiten und bei einer ausgewogenen Ernährungsweise, in Jahreszeiten, wo es nicht so viel frisches Obst und Gemüse gibt.
Geschmack der Meerrettichbaum Blätter
Da Moringa auch Senföle und Bitterstoffe enthält, hat es einen etwas eigentümlichen Geschmack. Man kann ihn nicht wirklich mit etwas Bekanntem vergleichen. Manche finden es leicht scharf, andere scharf/bitter, sauer/bitter – aber das ist nur eine grobe Annäherung. Pur schmeckt es gewöhnungsbedürftig – es ist einfach zu intensiv! Ich kann von einer puren Einnahme nur abraten, denn es gibt genügend Möglichkeiten es schmackhaft zu genießen.
Es kann hervorragend als Würzmittel in moderaten Mengen verwendet werden, z. B. für Suppen, Eintöpfe, Pizzen. Da Moringa einen natürlichen relativ hohen Salzgehalt hat, lässt sich beim Würzen Salz einsparen.
Ungekocht passt Moringa sehr gut in Smoothies, die einen etwas stärkeren Eigengeschmack haben, z. B. durch Bananen, Mangos. Auch zu grünen Smoothies passt es hervorragend. Es kann gut über den Tag verteilt eingenommen werden – eine Prise über den Salat, auf einem aromatischen Käse, einige Prisen in die Suppe. Sie brauchen keine großen Tagesmengen einzunehmen (5-10 g). Daher kann Moringa recht problemlos in den täglichen Speiseplan integriert werden.
Betrachten Sie es einfach als Würzmittel, dann ist es leicht, Moringa als etwas Leckeres kennenzulernen. Pfeffer, oder Muskatnüsse verzehren Sie wegen ihrer Intensität auch nicht pur, sondern schätzen es nur in Kombination mit anderen Lebensmitteln.
Wer Moringa Pulver oder Moringa Blätter geschmacklich nicht mag, kann Moringaöl verwenden oder Moringa Kapseln bzw. Moringa Tabletten schlucken. Ich selber habe letzteres noch nie ausprobiert und würde Moringaöl präferieren. Es schmeckt sehr sanft – ja fast neutral.