Kratom – Baum aus dem asiatischen Raum

Kratombaum (Mitragyna speciosa)

Der Baum „Kratom“ (Mitragyna speciosa), ist ein im südostasiatischen Raum vorkommendes Gewächs, welches genau wie Kaffee zur Familie der Rötegewächse zählt. Die Blätter des Baumes enthalten unter anderem psychotrope Wirkstoffe, welchen sowohl seditative (beruhigende), als auch stimulative (anregende) Wirkungen nachgesagt wird. Seit einiger Zeit wird Kratom auch außerhalb Asiens populär. Doch was genau steckt hinter dem „Zauberbaum“ und welche gesicherten Erkenntnisse liegen vor?

Erfahrungen aus der traditionellen Naturheilkunde

Der Kratombaum kann bis zu 15 Meter hoch wachsen und einen Durchmesser von bis zu 5 Meter erreichen. Als ganzjährig blühender Baum können die grünen, spitz-ovalen Blätter regelmäßig abgeerntet werden. Die Blüten des Baumes bestehen aus bis zu 120 gelben, kugelförmigen Knospen.

Im asiatischen Raum wird Kratom schon seit langer Zeit als Genussmittel, aber auch zur Leistungssteigerung oder gegen Müdigkeit konsumiert. Weiterhin findet es Anwendung in der traditionellen Naturheilkunde, überwiegend in Indonesien und Thailand. Üblicherweise werden die frischen oder getrockneten Blätter gekaut oder aber als Tee getrunken. Überlieferte Erfahrungen aus dem asiatischen Raum berichten von Anwendung von Kratom unter anderem bei Durchfall, Fieber, Hustenreiz, Entzündungen, Schmerzen, aber auch bei Angst oder depressiven Zuständen.

Kratom ist legal erhältlich

Pflanze Kratom - Familie der Rötegewächse

Schriftliche Aufzeichnungen über Kratom sind bereits seit dem späten 18. Jahrhundert bekannt. Erstmalige Erwähnung findet es durch den niederländischen Botaniker Pieter Willem Korthals (1807 – 1892), der auf Forschungsreisen im Malaiischen Archipel, unter anderem auf den charakteristischen Kratombaum stieß und der Gattung den Namen „Mitragyna“ verlieh.

Auch wenn Kratomkonsum im asiatischen Raum auf eine lange Tradition zurückblicken kann, ist die Anwendung entsprechender Produkte in westlichen Ländern ein neues Phänomen. In den USA lassen sich Berichte bis in die 1980er Jahre zurückverfolgen. In vielen Bundesstaaten ist Kratom dort in sogenannten Kava-Shops erhältlich. Im Internet lässt sich in diversen Onlineshops auch in Deutschland völlig legal Kratom kaufen. Neben den frischen Blättern des Baumes werden immer öfter auch getrocknete Kratom-Blätter sowie zermahlene Blätter in Pulverform angeboten.

Bislang keine aussagekräftige Datenlage

Im Gegensatz zur Bekämpfung von Krankheitssymptomen oder körperlichen Beschwerden wird Kratom im westlichen Raum vornehmlich als Mittel zur Entspannung konsumiert. Viele berichten von einer ausgleichenden und entspannenden Wirkung, wenn Kratom in geringen Mengen eingenommen wird. Bei größeren Mengen hingegen soll es auch anregend und aphrodisierend wirken. Allerdings ist die Datenlage, welche zur Wirksamkeit und Sicherheit von Kratom-Produkten vorliegt, bislang nicht sehr aussagekräftig und es gibt durchaus strittige Meinungen in verschiedene Richtungen.

Es bedarf weiterer Forschung zu der Pflanze, um das Wissen um Potenziale und Risiken auch wissenschaftlich belegen zu können. Deshalb ist es noch zu früh, um festzustellen, ob diese interessante Pflanze auch als Superfood gelten kann.

Fazit

Pflanzen und Kräuter gelten als ältestes Heilmittel überhaupt und überall auf der Welt finden sich regionale Pflanzen, welche traditionelle Anwendung für unterschiedlichste Zwecke finden. Während in der heimischen Pflanzenheilkunde bzw. Kräutermedizin schon seit Jahrtausenden Gewächse wie Kamille, Ringelblume, Brennnessel, Baldrian oder Johanniskraut Anwendung finden und deren Wirksamkeit auch von der Schulmedizin anerkannt wird, liegen für den Baum Kratom und seine Blätter bislang keine klinischen Studien zur Wirksamkeit vor. Man kann aber davon ausgehen, dass in den kommenden Jahren neue Erkenntnisse über Kratom gewonnen werden.

Bildquelle

Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 29. Dezember 2021) „Kratom“. Illustration eines Kratombaums.

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